Wann haben Sie das letzte Mal getankt? Diese Frage erscheint auf den ersten Blick simpel. Vielleicht besitzen Sie gar kein eigenes Auto und haben noch nie selbst eine Zapfpistole in der Hand gehabt. Oder vielleicht tanken Sie nur dann, wenn die Tankanzeige drohend aufleuchtet. Aber stellen Sie sich vor, was geschähe, wenn die Anzeige plötzlich ausfiele? Wie würden Sie reagieren, wenn Ihnen die gewohnte Orientierung plötzlich fehlte?
Wenn die Tankanzeige schweigt
Die meisten von uns haben ein gutes Gespür dafür, wie weit sie mit einer Tankfüllung kommen und wissen genau, wann es Zeit ist, zur nächsten Tankstelle zu fahren. Doch wie wäre es, wenn Sie das Auto eines Nachbarn fahren, ohne präzise Angaben über den Tankinhalt und Verbrauch? Würden Sie nicht vorsichtiger fahren, eher innehalten, um nicht unversehens stehenzubleiben?Menschen sind keine Maschinen
Warum diese Reflexion über das Tanken? Weil es eine tiefgreifende Parallele zu unserem Leben gibt. Häufig behandeln wir uns selbst wie Maschinen – getrieben von der Illusion, wir wüssten genau, was wir einfüllen müssen, um das gewünschte Resultat zu erzielen. Doch während eine Maschine bei leerem Tank schlichtweg den Dienst versagt, zwingen wir uns oft weiterzumachen, ungeachtet dessen, dass unsere inneren Reserven längst erschöpft sind.Die Illusion der Unbesiegbarkeit
Viele von uns leben in der Illusion, dass wir unter Belastung leistungsfähiger werden. Wir ignorieren die subtilen Signale unserer inneren „Tankanzeige“ und glauben fälschlicherweise, dass wir die Herausforderungen schon irgendwie meistern werden. Doch genauso wie ein Auto irgendwann unweigerlich zum Stillstand kommt, wenn es nicht rechtzeitig betankt wird, so ergeht es auch uns, wenn wir unsere Bedürfnisse kontinuierlich übersehen.Die stummen Warnungen erkennen
Moderne Fahrzeuge sind mit einer Reserveanzeige ausgestattet, die blinkt, sobald es ernst wird. Bei uns Menschen sind diese Warnsignale oft weitaus subtiler, aber nicht weniger bedeutsam. Sind Sie sich Ihrer eigenen Warnzeichen bewusst? Wissen Sie, wann es Zeit ist, innezuhalten und aufzutanken?Womit tanken Sie auf?
So wie ein Auto den richtigen Treibstoff braucht, benötigen auch wir spezifische Mittel, um unsere Kräfte wieder aufzufüllen. Was hilft Ihnen, neue Energie zu schöpfen, innere Stärke zu finden und sich wieder mit Ihren Ressourcen zu verbinden? Kennen Sie Ihre Bedürfnisse? Und was noch wichtiger ist: Erfüllen Sie diese regelmäßig?Tankstellen im Alltag einbauen
Betrachten Sie Ihren Tag als eine Reise von München nach Berlin. Haben Sie auf dieser Strecke ausreichend Tankstellen eingeplant? Es ist von zentraler Bedeutung, regelmäßig Pausen und Momente der Regeneration in Ihren Alltag zu integrieren. Sonst riskieren Sie, von Wochenende zu Wochenende zu leben, immer in der Hoffnung, dass diese kurzen Pausen ausreichen werden. Aber was, wenn ein Wochenende nicht erholsam ist? Das wäre so, als würden Sie auf einer Autofahrt von München nach Berlin sagen: „Ich bin spät dran und habe keine Zeit zu tanken. Das muss warten, bis ich angekommen bin.“Lebensqualität durch bewusstes Auftanken
Es geht nicht nur darum, hart zu arbeiten und danach zu entspannen. Es geht vielmehr darum, während der Arbeit immer wieder kleine Tankstopps einzulegen, um Ihre Energie aufzufrischen. Ihre Lebensqualität hängt davon ab, dass Sie sich regelmäßig Zeit nehmen, Ihre inneren Reserven wieder aufzufüllen.Fazit: Verantwortung für das eigene Tanken übernehmen
Fragen Sie sich:- Was brauchen Sie, um aufzutanken?
- Welche Warnzeichen signalisieren Ihnen, dass Ihre Reserven zur Neige gehen?
- Wann und wo können Sie im Alltag Ihre persönlichen Tankstellen einbauen?
Ich wünsche Ihnen eine gute Woche!
Ihr Trainer und Coach,
Christian Bott
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